Wie geht es mit dem Frei- und Hallenbad weiter?

Die SPD-Fraktion hat der neuen Satzung für das Frei- und Hallenbad nicht zugestimmt. "Nach unserer Auffassung ist es ein Fehler, ein Frei- und Hallenbad lediglich als Kostenfaktor zu beurteilen und die soziale Funktion nicht entsprechend zu bewerten" sind sich die Fraktionsmitglieder einig.

Bild: Jan_Haerer_auf_Pixabay

Der Rat hat mit Mehrheit, bei Enthaltung der SPD, die neue Satzung für das Bad am Stadion beschlossen. Damit werden Öffnungszeiten, Eintrittspreise und das Angebot für die Bürger noch einmal verschlechtert. Mit diesem Beschluss wird der Badespaß in Edewecht schon zum zweiten Mal seit März 2019 eingeschränkt und verteuert.

Die SPD-Fraktion hat den neuen Regelungen nicht zugestimmt. Für uns ist ein Frei- und Hallenbad ein wichtiger Bestandteil des Freizeit- und Erholungsangebots der Gemeinde. Ganz besonders für Kinder, Familien und Senioren. „Eine Entscheidung über mögliche Einschränkungen oder höhere Eintrittspreise kam und kommt für uns daher erst in Frage, wenn alle alternativen Einsparmöglichkeiten auf dem Tisch liegen“, so Freia Taeger. „Wir hatten der Verwaltung und den anderen Fraktionen mehrfach vorgeschlagen, zunächst die geplanten Konsolidierungsgespräche durchzuführen. „Erst Fakten schaffen und anschließend über Alternativen sprechen ist nach Ansicht der SPD-Fraktion definitiv die falsche Reihenfolge.

„Die neue Satzung legt verkürzte Nutzungszeiten für die Besucher fest. Die Frühschwimmer, eine sehr verlässliche Gruppe, können erst später ins Bad und die Preise werden heraufgesetzt. Das Hallenbad soll jetzt während der gesamten Freibadsaison geschlossen bleiben. Der Kleinkinderbereich im Hallenbad ist nicht mehr zugänglich. Für Kleinkinder gibt es damit im Sommer kein Angebot mehr. In Edewecht wurden 2020 nach einem Bericht der NWZ vom 2.1.21  203 Babys geboren. Diesen Familien wird ein gutes Angebot gestrichen. Eine ´familienfreundliche Gemeinde´ sieht anders aus!“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Hans Fittje. „Dabei stört vor allem das Fehlen einer Perspektive, wie es weitergehen soll. Die Sauna wird abgeschlossen und vergammelt jetzt langsam? Gibt es noch weitere Einschränkungen und Preiserhöhungen, wenn sich das Bad auch jetzt nicht ´rechnet´?“, fragt sich Dr. Hans Fittje.

Der Saunabetrieb wird entfallen, weil er kaum in Anspruch genommen wurde. Nachvollziehbar, aber eben noch ein Angebot weniger und damit ein Verlust an Attraktivität des Bades. Die SPD-Fraktion befürchtet, dass die neuerliche Entscheidung ein „Kaputt-Sparen“ des Bades zur Folge haben kann. „Höhere Eintrittspreise sowie stark eingeschränkte Nutzungszeiten und –angebote werden zu niedrigeren Besucherzahlen führen. Wir bezweifeln sehr, dass durch geringere Besucherzahlen der Badebetrieb wirtschaftlicher werden wird – zumal uns keine aussagekräftige Nutzungs- und Kostenübersicht vorgelegen hat“, so Fraktionsvorsitzende Freia Taeger. „Nach unserer Auffassung ist es ein Fehler, ein Frei- und Hallenbad lediglich als Kostenfaktor zu beurteilen und die soziale Funktion nicht entsprechend zu bewerten.“