Gewässer in Not

"Der Zustand unserer Flüsse und Bäche ist kritisch ist und muss verbessert werden" meint Dr. Hans Fittje. Klar ist aber: Um Potenziale und Möglichkeiten zugunsten des Gewässerschutzes zu nutzen, sind gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten notwendig.

Bild: Jiricek72_auf_Pixabay

Auf Antrag der SPD wurde in der letzten Sitzung des Landwirtschaft- und Umweltausschusses der Gemeinde über den Zustand der Oberflächengewässer in Edewecht gesprochen. Mit diesem Antrag  (Antragstext)  sollte eine Diskussion angestoßen werden, die Möglichkeiten, Strategien und Zuständigkeiten aufzeigt, um eine nachhaltige ökologische Verbesserung der jetzigen Situation zu erreichen. Auf Wunsch der SPD nahmen an der Sitzung auch Herr Hobbiebrunken, Leiter des Amtes für Umwelt und Wasserwirtschaft beim Landkreis Ammerland, Herr Eckhoff, Geschäftsführer der Ammerländer Wasseracht und Vertreter der Edewechter Fischereivereine teil.

Zu Beginn der Diskussion begründete Dr. Hans Fittje den Antrag seiner Fraktion. Er berichtete aus seiner eigenen Erfahrung über die niedrigen Wasserstände von Aue und Vehne und über das teilweise Austrocknen von kleineren Bächen. Wie in den Vorjahren wurde über die Wasserqualität der Flüsse Aue und Vehne auch in mehreren Presseartikeln berichtet. Sowohl Aue als auch Vehne führten an vielen Tagen nur sehr wenig Wasser und es kam zu einem Fischsterben. Es war insbesondere der Einsatz der Fischereivereine Edewecht und Scheps, die sich intensiv um die Gewässer kümmerten und den kritischen Zustand hinsichtlich der Wasserführung und Wasserqualität öffentlich machten.

Herr Hobbiebrunken stellte anschaulich die im Vergleich sehr kleinen Einzugsgebiete von Aue und Vehne dar. Eine Verbesserung der Situation werde sich nur durch höhere Niederschläge ergeben. Es gebe sonst, keine Möglichkeit der Wassermenge zu erhöhgen.

Herr Eckhoff erläuterte die Arbeit der Ammerländer Wasseracht anhand einer Präsentation und wies darauf hin, in den 80er Jahren seien die Gewässer zugunsten der landwirtschaftlichen und siedlungstechnischen Entwicklung ausgebaut worden. Potenziale und Möglichkeiten zugunsten des Gewässerschutzes zu nutzen, ließe sich nur durch gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten wie z. B. auch der Landwirte erreichen, deren Nutzflächen oftmals bis direkt an die Gewässerränder reichten. In der Vergangenheit seien leider praktische Lösungen zum Gewässerschutz nicht ausreichend umgesetzt worden, wodurch der Spagat zwischen Gewässerunterhaltung und Naturschutz schwieriger geworden sei. Die Ammerländer Wasseracht ermögliche inzwischen mit kleineren Veränderungen in der Handhabung und durch längere Pflegeintervalle natürlichere Entwicklungen der Gewässer und Gewässerränder.

Die Vehne sei viel zu breit ausgebaut worden, weshalb mittlerweile durch die Freihaltung einer schmaleren Rinne der natürliche Bewuchs an den Rändern wieder gefördert werde. Aber bauliche Veränderungen an Gewässern benötigten immer eine Fremdfinanzierung durch bspw. EU- oder sonstige Förderungen und die Bereitschaft Grundbesitzender, hierfür Land abzugeben.

„Beschlüsse zu konkreten Maßnahmen habe ich nicht erwartet“, sagte Dr. Fittje im Anschluss an die Sitzung. „Ich freue mich über die übereinstimmende Einschätzung aller, dass der Zustand unserer Flüsse und Bäche kritisch ist und verbessert werden muss. Herr Eckhoff hat Maßnahmen aufgezeigt, die weiter diskutiert werden sollten.“