Die Entscheidung von Martin Schulz, nach dem Rückzug vom SPD-Vorsitz auch auf einen Kabinettseintritt zu verzichten, habe ich mit großem Respekt zur Kenntnis genommen. Martin Schulz hat sich in den vergangenen dreizehn Monaten mit allen seinen Kräften für die SPD eingesetzt. Er hat in einer sehr schwierigen Zeit für die SPD die Verantwortung übernommen und ich bin ihm für seinen Einsatz zutiefst dankbar.
Dieser Dank bezieht sich ausdrücklich auch auf die Begründung für seinen Rückzug. Die Bildung einer neuen Bundesregierung ist für unser Land, aber auch für Europa von großer Bedeutung. Es geht in diesen Tagen um sehr viel, so dass persönliche Interessen zurückstehen müssen. Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung von Martin Schulz letztlich unvermeidlich. Die Entscheidung der Mitglieder über einen Regierungseintritt der SPD darf nicht von Personalfragen überlagert sein, sondern muss auf einer politischen Bewertung beruhen.
Mit seinem Rückzug macht Martin Schulz dafür den Weg frei. Ich bin sicher, dass sich damit die Diskussion in der SPD wieder auf den Inhalt der Koalitionsvereinbarung und auf den richtigen Kurs für die Zukunft konzentrieren wird. Martin Schulz ist seine Entscheidung persönlich außerordentlich schwer gefallen, aber er wird damit seiner Verantwortung gerecht. Dafür danke ich ihm herzlich.
Stephan Weil